Feldmaus

Die Feldmaus, auch bekannt als Microtus arvalis, ist ein kleines Nagetier, das in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordafrikas vorkommt. Mit einer durchschnittlichen Körperlänge von 9 bis 12 Zentimetern und einem Gewicht von etwa 15 bis 45 Gramm zählt sie zu den kleineren Vertretern der Wühlmäuse. Ihre Fellfarbe variiert von grau über braun bis hin zu rötlich, was ihr eine perfekte Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum ermöglicht. Die Unterseite ist meist heller, oft weißlich oder hellgrau. Die Feldmaus hat einen stämmigen Körperbau, kurze Beine und einen relativ kurzen Schwanz, der etwa ein Drittel ihrer Gesamtkörperlänge ausmacht. Ihre Ohren sind klein und oft im Fell verborgen, während die Augen verhältnismäßig groß sind und ihr ein gutes Sehvermögen auch in der Dämmerung ermöglichen.

Die Lebensweise der Feldmaus ist stark von ihrer Umwelt geprägt. Sie bevorzugt offene Landschaften wie Felder, Wiesen und Weiden, wo sie komplexe unterirdische Gangsysteme anlegt. Diese Gänge dienen nicht nur als Schutz vor Fressfeinden, sondern auch als Vorratslager und Brutstätten. Die Feldmaus ist vor allem für ihre hohe Fortpflanzungsrate bekannt: In günstigen Zeiten kann sie mehrere Würfe pro Jahr haben, mit jeweils 4 bis 6 Jungtieren. Diese hohe Reproduktionsrate ist notwendig, da sie vielen Raubtieren wie Greifvögeln, Schlangen und Füchsen als Hauptnahrung dient. Die Ernährung der Feldmaus besteht hauptsächlich aus Gräsern, Kräutern und Getreidesamen. Im Sommer kann sie auch Insekten und andere Kleintiere fressen. Während der kalten Jahreszeit lagert sie Vorräte in ihren unterirdischen Bauten, um Nahrungsknappheit zu überbrücken.

Die Feldmaus spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem. Durch ihre Wühlaktivitäten trägt sie zur Bodenbelüftung und -durchmischung bei, was die Bodenfruchtbarkeit fördert. Zudem dient sie als Beutetier zahlreichen Raubtieren und ist somit ein entscheidender Bestandteil der Nahrungskette. Trotz ihrer Bedeutung kann die Feldmaus auch zu einem Problem werden, besonders in der Landwirtschaft. In Jahren mit hohen Populationen können Feldmäuse erhebliche Schäden an Feldfrüchten verursachen, indem sie junge Pflanzen anknabbern und Wurzeln beschädigen. Dies führt zu Ernteverlusten und kann erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben. Daher werden in solchen Zeiten oft Maßnahmen zur Populationskontrolle ergriffen, die von mechanischen Fallen über biologische Bekämpfung bis hin zu chemischen Rodentiziden reichen.

Die Beobachtung und Fotografie von Feldmäusen erfordert Geduld und ein gutes Auge. Da sie überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv sind, ist es am besten, früh am Morgen oder in der Abenddämmerung auf die Pirsch zu gehen. Ein gutes Teleobjektiv ist hilfreich, um die scheuen Tiere aus der Distanz zu fotografieren, ohne sie zu stören. Es ist auch ratsam, auf Spuren wie kleine Eingänge zu ihren Bauten oder abgefressene Pflanzen zu achten, um ihre Anwesenheit zu lokalisieren. Mit etwas Glück und Ausdauer kann man dann faszinierende Einblicke in das Leben dieser agilen und anpassungsfähigen kleinen Nager gewinnen.